Röm.-kath. Kirchgemeinde Nottwil
Kirchgemeindeversammlung vom 13.11.2024
Die Kirchgemeindeversammlung wurde im Vikariatssaal durchgeführt.
Die Orientierung über den Finanz- und Aufgabenplan 2025 – 2029 und der Voranschlag 2025 mit einem Steuerfuss von 0.275 Einheiten waren Hauptthemen. Genehmigt wurden auch die Anträge über die Anstellungsbedingungen und das Spesenreglement vom Pastoralraum für die Gemeinde Nottwil.
Finanz- und Aufgabenplan 2025 – 2029
Basis des Voranschlages bildet der Voranschlag 2024 und die laufende Rechnung mit den Zahlen per 30.09.2024. Er umfasst u. a. folgende erwähnenswerte Planpositionen:
• Firmung 17+ – ab 2025
• Freiwilligenausflug – Plan 2025 und 2029
• Schliessanlage Kirche – Plan 2025
• Sanierung und Umbau Vikariatshaus –
Plan 2027
• Anschaffung Neumöblierung Vikariats-
haus – Plan 2028
• Entstaubung Kirche – Plan 2029
Die Planerfolgsrechnung zeigt daraus abgeleitet folgende Entwicklung:
Die Grenzwerte der Finanzkennzahlen werden in der Planungsperiode eingehalten. Der Finanz- und Aufgabenplan wird von der Versammlung zur Kenntnis genommen.
Voranschlag 2025
Der Voranschlag 2025 zeigt einen Verlust von CHF -450 und die Investitionsrechnung Ausgaben von CHF 32 000. Neben der Weiterführung der Hauptaufgaben gemäss Aufgabenplan prägen folgende Sachverhalte das Budget:
• Cloud-Lösung aus Datenschutzgründen für den Email-Verkehr
• Niedrigere Lohnkosten – Katechetinnen ab 01.08.2025 angestellt beim Pastoralraum Region Sursee
• Freiwilligenausflug anstelle Dankesabend
• Höherer Beitrag an den Pastoralraum – neuer Verteilschlüssel
• Höherer Beitrag an die Landeskirche
• Restaurierung Kelch
• Machbarkeitsstudie und Abklärungen für die Sanierung und Umbau Vikariatshaus
Den Voranschlag 2025 mit einem Steuerfuss von 0.275 Einheiten hat die Versammlung ein-stimmig gutgeheissen.
Personelles
• Kurs Nähe und Distanz für alle Mitarbeiter und Freiwillige durchgeführt
• Pensionierung Rita Marfurt
• Pensum von Antoinette Longobardi Beeler erhöht – Familienpastorale Arbeit
• Klassenassistenz: Stephan Troxler
• Gruppe Chinderfeier arbeitet neu Koller Daniela mit
• Samichlausgruppe richtet sich neu aus (Rücktritt von Thomas Zimmermann)
• Neue Kirchenrätin Eveline Dahinden – Nachfolge von Alice Egli
Verabschiedung Mitarbeiterin Reinigung
Rita Marfurt hat für die Kirchgemeinde Nottwil 14 Jahre in einem kleinen Pensum als Mitarbeiterin in der Raumpflege gearbeitet. Per Ende September hat sie uns verlassen, um in die wohlverdiente Pension zu gehen.
Der Kirchenrat Nottwil bedankt sich bei Rita Marfurt für Ihre Arbeit recht herzlich und wünscht ihr weiterhin alles Gute und Gesundheit.
Beschlüsse der ausserordentlichen Kirchgemeindeversammlung vom 26. Juni 2024
Strategie 2030 Kirchgemeindeverband Region Sursee:
- Der zukünftige vorliegende Verteilschlüssel mit Gültigkeit per 01.01.2025 ist genehmigt.
- Das vorliegende Statut mit Gültigkeit per 01.01.2025 ist genehmigt, z.H. der fünf Kirchgemeinden
und anschliessende Überweisung an die Synode zur definitiven Genehmigung.
Der Dankesabend für Freiwillige und Angestellte findet am Freitag, 22.11.2024 statt.
Gemeinsam gegen Missbrauch
Das Pilotprojekt der Missbrauchsstudie zeigt, dass in der Kirche im Umgang mit Opfern und Tätern einschneidende Fehler gemacht wurden. Das macht uns sehr betroffen. Wir Kirchenräte des Pastoralraums Region Sursee nehmen unsere Verantwortung wahr. Wir wollen hinschauen und handeln, wo Taten angebracht sind. So unterstützen wir den laufenden Prozess und die Forderungen der Landeskirche Luzern sowie der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz (RKZ). Dabei sind die bereits beschlossenen Massnahmen wichtig. Von zentraler Bedeutung ist für uns aber auch, dass Landeskirche und RKZ weitere Schritte prüfen, um Menschen vor sexuellem oder spirituellen Missbrauch zu schützen. Diese Schritte gehen wir vom Kirchgemeindeverband Region Sursee mit. Wir stehen ein für die längst nötigen Veränderungen und ein gemeinsames koordiniertes und griffiges Vorgehen.
Präventionskurs gegen Missbrauch
Grenzen erkennen und wahren
Mitarbeitende und Kirchenrät*innen des Pastoralraums waren zum Kurs «Nähe und Distanz» eingeladen. Ein Kurs, dessen Hauptanliegen es ist, Missbrauch zu verhindern.
Die Kursleiterin und Präventionsbeauftragte des Bistums Basel, Sieglinde Kliemen, setzte den Fokus auf die Prävention. Denn Missbrauch ist in all seinen Formen eine der verheerendsten Erfahrungen, die ein Mensch durchleben kann. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, präventive Massnahmen zu ergreifen, um Missbrauch zu verhindern. Prävention umfasst nicht nur die unmittelbare Intervention, sondern auch die Schaffung eines Umfelds, das Missbrauch erst gar nicht entstehen lässt. In diesem Zusammenhang war es Sieglinde Kliemen wichtig, eine Reflexion anzuregen. Indem man sich bewusst mit den eigenen Grenzen, Werten und Überzeugungen auseinandersetzt, können Handlungen und Interaktionen besser verstanden und potenzielle Risiken erkannt werden.
Erkennen und entgegenwirken
Ein Bereich, der von den Teilnehmenden angeschaut wurde, ist das Dilemma zwischen Autonomie und Verbundenheit sowie zwischen Integrität und Integration, das in vielen Beziehungen eine Rolle spielt. Auf der einen Seite streben Menschen nach individueller Autonomie und Integrität, nach Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung. Auf der anderen Seite sehnen sie sich nach Verbundenheit und Integration in soziale Gemeinschaften, nach Zugehörigkeit und Zusammenhalt. Sieglinde Kliemen meint dazu: «Wir leben unterschiedliche Arten von Beziehungen. Diese stellen unterschiedliche Anforderungen an uns in Bezug auf die Autonomie und die Verbundenheit.» In diesem Spannungsfeld und je nach Art der Beziehung sind diese achtsam zu gestalten und die Grenzen stets zu wahren. Damit dies gelingen kann, braucht es neben einer gesunden Selbstreflexion auch das Wissen um ungesunde Beziehungsmuster und ihre möglichen Auswirkungen. Diese erklärt Sieglinde Kliemen an verschiedenen Beispielen: «Wenn ich Angst habe, mich auf eine Beziehung einzulassen, weil ich eine Bindungsangst entwickelt habe, kann es sein, dass ich probiere, die Beziehung zu kontrollieren. Ich zeige mich dabei sehr autoritär und überschreite dabei auch die Grenzen anderer.» Um eines der Fallbeispiele zu nennen. Erst wer ein solches Verhalten erkennt, kann dem entgegengewirken.
Asymmetrische Beziehungen sind anfällig für Grenzüberschreitungen
Ebenfalls Bestandteil des Kurses war der Blick auf asymmetrische Beziehungen. Solche Beziehungen sind besonders anfällig für Grenzüberschreitungen, da sie von einem Ungleichgewicht an Macht, Ressourcen oder Wissen zwischen den Beteiligten geprägt sind. «Man spricht von asymmetrischen Beziehungen, wenn sich jemand in einer bedürftigen/bittenden Position und der andere in der Geber-Position befindet», so Sieglinde Kliemen. Dabei betont sie, dass Seelsorgende sich immer bewusst sein müssen, dass seelsorgerische Beziehungen immer asymmetrische Beziehungen sind. Dabei ist es Aufgabe der «Geber-Position» auf die Wahrung der Grenzen zu achten. Dafür müssen die Dynamik der Macht sowie die Mechanismen der Ausbeutung erkannt und konsequent dagegen angegangen werden.
Abgeschlossen wurde der Kurs mit einem Block, indem das Schutzkonzept des Bistums Basel «Nähe und Distanz – Grenzwahrung in der kirchlichen Arbeit» besprochen wurde. Dieser Kurs ist ein Baustein von mehreren, den Bistum und Kirchengemeinden in der Präventionsarbeit gegen Missbrauch einsetzten.
Tanja Metz
Bildlegende: Handlungen und Interaktionen werden reflektiert und potenzielle Risiken besprochen. (Foto: tm)